Mittwoch Abend gab es nebst Zombieansturm (Mehr dazu später in einem anderen Beitrag mit Fotos!) im CINEMAXX Essen die Vorpremiere zu „World War Z“, dem neuen Zombiefilm mit Brad Pitt in der Hauptrolle. Alles natürlich in 3D.
Brad Pitt spielt den Ex-UN Mitarbeiter Gerry Lane, der eigentlich nur seine Familie in Sicherheit bringen will, aber von seinen ehemaligen Arbeitgebern nicht ganz uneigennützig gerettet wird. Schon setzt man ihm die Pistole auf die Brust: „Entweder Du hilfst uns, oder wir schicken Dich und Deine Familie wieder nach draußen.“ Lane hat also kaum eine Wahl und fliegt mit einem wissenschaftlichen Wunderknaben und einer SEALS-Einsatztruppe nach Korea, wo angeblich der erste Fall der rasch um sich greifenden Zombie-Pandemie aufgetreten ist. Ab hier geht es Schlag auf Schlag und Lane beginnt seine Weltreise und der Schnitzeljagd nach dem Ursprung und der damit verbundenen Heilung. Immer in Sorge, ob er es noch zu seiner Familie zurück schafft.
Bei seiner Reise trifft er immer wieder auf ebenso knallharte wie kurzlebige Soldaten und immer ist es verdammt knapp für ihn. Die ein oder andere Frage wird gern mal offen gelassen („Was zum Henker hat Lane eigentlich bei der UN gemacht??“), aber die rasante Fahrt rund um die Welt läßt auch kaum Zeit, Fragen zu stellen. Zwar verzichtet Marc Forster auf allzuviel Blut und Gedärme und hat auf die rennenden Leichen von Zack Snyder (Dawn of the Dead Remake) nochmal richtig einen draufgesetzt, aber dafür ist der Film von Anfang bis Ende spannend und sehr kurzweilig. Am Ende fragt man sich dann plötzlich: „Oh, schon vorbei?“.
Der Film hat keine wirklichen Längen und verzichtet auf schmonzettige Romanzen, etc. Der Zuschauer wird durch die Handlung getrieben und vergißt, das Popcorn zu kauen.
Ich hatte keine hohen Erwartungen an den Film, da die Geschichte der Produktion schon an der Fertigstellung zweifeln ließ und mir auch die rennenden Zombies nicht zugesagt haben. Ich bin ja persönlich eher Freund der langsamen Zombies, aber grundsätzlich machen die schnellen Ableger eher Sinn bei einer so schnellen Ausbreitung der Krankheit. Im Film haben sie auch hauptsächlich dazu gedient, um Pitt ins nächste Land zu treiben und ihm den Weg dezent zu erschweren. Und genau das, macht World War Z auch zu einem Brad Pitt Film, denn neben ihm erhält kaum eine der Figuren auch nur annähernd Tiefe. Eigentlich nicht mal Gerry Lane selbst, da man selbst über ihn kaum etwas erfährt. Ok, er hat Familie und er hat mal bei der UN gearbeitet. Viel mehr wird es jedoch nicht. Und das ist im Gegensatz zu allen anderen Darstellern schon eine Menge. Bei der rasanten Jagd nach der Lösung fällt das aber kaum ins Gewicht, da man gar keine Zeit hat, sich auf die Akteure einzulassen.
P.S.: Ich verzichte hier auf einen Vergleich zum Buch und betrachte beides lieber getrennt voneinander, denn der Film ist für sich genommen ziemlich brauchbar. Da sollte man sich nicht von Namen verwirren lassen 😉