2012 Zombie Apocalypse mit Ving Rhames

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Hm, ich frage mich gerade, ob es evtl. reicht, wenn ich „The Asylum“ einfach mal als Review zu diesem Film für sich stehen und wirken lasse. Im Grunde genommen sagt das nämlich schon alles über dieses Machwerk aus. Kenner der Filmschmiede, die zu jedem Blockbuster einen billigen Abklatsch mit ähnlich lautendem Titel produziert, wissen dann was gemeint ist. Aber ich möchte mich nicht zurückhalten und deshalb doch ausführlich meine Meinung zu diesem Film äußern.

Die Handlung ist schnell beschrieben. Eine Gruppe Überlebender wandert quer durch die USA, um eine zombiefreie Insel zu erreichen, auf der sich andere Menschen befinden sollen. Im Laufe der Handlung trifft man auf weitere Überlebende und verliert den einen oder anderen Mitstreiter an die Zombies. Alles zwischendrin ist mit abstrusen Szenen gefüllt, die den Zombiefan nur mit dem Kopf schütteln lassen (Ok, die Fraktion, die sich wirklich jede erdenkliche Art von Zombiefilm reinzieht und abfeiert, könnte dem Film noch was abgewinnen. Kommen schließlich Zombies drin vor.

Man muss dem Film lassen, dass man (wie auch in den lustigen Boll-Produktionen) das ein oder andere bekannte Gesicht sieht. Man fragt sich zwar immer, wie die Schauspieler dazu motiviert werden konnten, in so einem Film mitzumachen, aber irgendwie ist es gelungen. Neben Ving Rhames, der anscheinend in jedem Zombiefilm mitspielen muss, sieht man noch den ein oder anderen Serien- und Fernsehdarsteller. Mir ist da im Speziellen Eddie Steeples aufgefallen, den man mit seiner wirren Frisur bereits als „Crabman“ in den 4 Staffeln von „My Name is Earl“ sehen durfte.

Darüber hinaus bietet der Film alles, was eine Asylum Produktion üblicherweise hat: Miese Effekte, schlechtes Makeup und eine grauenvolle Handlung.

Fangen wir mal mit den Effekten an. Brennende Gebäude, eingestürzte Wolkenkratzer, durch die Straßen fahrende Panzer und darüber fliegende Hubschrauber, sind so schlecht in das Gesamtbild eingebaut, dass es wirklich lächerlich wirkt. Da wurde wohl vom Praktikanten was mit dem MAGIX Videomaker zusammengefrickelt. Übertroffen wird das nur noch von den furchtbaren Zombiehunden und -tigern. Das Zombie-Makeup geht teilweise, ist an anderen Stellen aber auch wieder übel. Das reicht von nur im Gesicht geschminkten Zombies bis hin zu lieblos angehefteten Gummiapplikationen. Bisswunden sehen mitunter auch sehr merkwürdig aus. Da gibt es auf jedem Zombiewalk bessere Schminkarbeit zu sehen. Aber immerhin wurde nicht nur grau geschminkt, sondern schon etwas aufwändiger gearbeitet, was dem Film letztendlich doch noch anzurechnen ist. Die Kampfszenen sind dabei aber auch furchtbar. Waffen werden durch die Luft gewirbelt, hier und da spritzt etwas Blut, aber die Waffen bleiben sauber. Man sieht dabei auch, wie meilenweit am Zombie vorbeigehauen wird.

Die Zombies an sich sind in diesem Film in verschiedene Kategorien einzusortieren. Sie sind durchaus etwas intelligenter, weichen teilweise Angriffen aus oder holen ihre Kumpels zu Hilfe. Es gibt langsame Zombies, die „alt“ sind und die jüngeren, schnellen Zombies. Darüber hinaus hat Asylum Zombieanführer entwickelt, die größer und stärker sind als der Rest. Und auch noch schlechter geschminkt, was mich auch direkt schon mal zu Story bringt…

Die ist nämlich abgesehen von der üblichen „Überlebende wollen zur Kolonie mit Überlebenden“-Handlung ziemlich idiotisch. Logiklücken en Masse, unnötiger Krimskrams und schlechte Dialoge. Zum Beispiel gibt es da eine kleine Gruppe von mit Bogen und Armbrust bewaffneten Leuten, deren Anführer ermahnt, jeden Pfeil wieder einzusammeln, wenn dies gefahrlos möglich ist. Dennoch lassen sie jedes Mal ihre Pfeile in den Zombies stecken, an denen sie nach dem Kill lässig vorbeispazieren. Die Jüngste der Gruppe verschießt dabei Pfeil um Pfeil und hat vom Anfang bis zum Ende des Films ihre drei Pfeile im Köcher stecken. Die werden einfach nicht weniger. Die allerbeste Szene ist sicher der Fund einer Gatling Gun, einem Maschinengewehr mit rotierenden Läufen. Eine der Darstellerinnen, zu der Zeit mit Ving von der Gruppe getrennt, will das Teil unbedingt mitnehmen und findet sogar etwas Munition. Weil das Gewehr natürlich sehr schwer ist, wird es kurzerhand auf einen Einkaufswagen geschnallt und mitgenommen. Nach ein paar Metern und einer Horde Zombies wird der Wagen allerdings auf der Straße stehen gelassen, weil die beiden flüchten müssen. Sie flüchten vor der Horde auf ein Dach und erspähen die andere Gruppe und überlegen, wie sie zu ihnen kommen können. Über die Dächer geht es nicht, also kommt der Dame die rettende Idee. Sie verlassen das Dach und tauchen nach dem Schnitt mit dem Einkaufswagen und der Gatling auf und mähen mit den 10 Schuss, die sie gefunden hatten, die Zombiemenge nieder… Ich habe keine Ahnung, wie sie überhaupt wieder zu dem Teil gekommen sind, da die Straße ja vor Zombies wimmelte…

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2012-zombie-apocalypse-mit-ving-rhamesFurchtbar... echt, also wenn man nicht aus irgendeinem merkwürdigen Grund Fan von Asylum Produktionen ist, dann sollte man die Finger von dem Film lassen. Das sind 1,5 Stunden pure Zeitverschwendung. Es gibt nicht mal brauchbare Splatterszenen, für Fans solcher Spektakel. 5 Euro für die Blu-ray sind eindeutig noch 5 Euro zu viel. Es gibt bessere Filme, sogar mit Ving Rhames...

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