Unsere Kollegen von Zombie Planet haben einen Review zum Psychozombiefilm „Pontypool“ verfaßt, den wir Euch nicht vorenthalten wollen.
Vor kurzem habe ich ja meine Top 5 der ungewöhnlichsten Zombiefilme veröffentlicht. In den Kommentaren dort habe ich einen Hinweis auf Pontypool – Radio Zombie (immer diese doofen deutschen Titelzusätze) bekommen. Den Filmtitel kannte ich bereits, allerdings habe ich ihn, entgegen meines (offenbar) löchrigen Gehirns, noch nicht gesehen. Das habe ich nun direkt mal nachgeholt und präsentieren euch jetzt meine Review! Der Film von Regisseur Bruce McDonald ist von 2008, dauert 95 Minuten und basiert übrigens auf dem Roman „Pontypool Changes Everything“. Das erste mal wurde er auf dem Toronto International Film Festival gezeigt.
Die Handlung von Pontypool
Der Film spielt in der kanadischen Kleinstadt Pontypool, besser gesagt in der Radiostation CLSY, die dem Keller der Kirche untergebracht ist. Wie jeden Morgen fährt der Radiomoderator Grant Mazzy (Stephen McHattie; 300) zu seiner Arbeit. Doch diesemal klopft eine offensichtlich verwirrte Frau an sein Autofenster, nur um kurz darauf zu verschwinden. Dieser Vorfall beschäftigt ihn zwar noch, doch es Hilft ja alles nichts und mit der Unterstützung seiner Produzentin Sydney Briar (Lisa Houle) und der Assistentin Laurel Ann (Georgina Reilly; Eddie – The Sleepwalking Cannibal) geht er wie gewöhnlich auf Sendung.
Nach kurzer Zeit häufen sich aber seltsame Meldungen: Zuerst scheint es eine Geiselnahme zu geben, die Grant noch als einen Streit unter Betrunken abtut. Kurz darauf berichtet aber der Verkehrsbeobachter des Radiosenders von einem Massenaufstand, bei der die Klinik von Dr. Mendez (Hrant Alianak) angegriffen wird und es Tote gibt. Mehr Informationen bekommen die 3 aber erstmal nicht, da die Verbindung zusammenbricht. Da sie noch keine gesicherten Informationen haben, entscheidet sich Sydney, sehr zum Ärger Grants, mit dem normalen Programm weiter zu machen. Im Klartext: Eine Theatergruppe stellt ihr Lied vor. Ein Kind verhält sich allerdings merkwürdig…
Ich mache hier mit der Zusammenfassung der Story Schluss, da ich nicht zu viel verraten möchte. Wie man natürlich durch den (deutschen) Titel erkennt, werden Zombies auch noch eine Rolle spielen. Diese sind allerdings wirklich außergewöhnlich, so viel sei verraten. Auch wie sich der Virus verbreitet ist vollkommen innovativ und so noch nie vorgekommen! Nur noch eins dazu: Ich persönlich hätte wohl ein großes Problem damit, die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Pontypool – Kritik
Der Film spielt die ganze Zeit über nur in der Radiostation. Dieses Setting könnte leicht langweilig werden, tut es aber Aufgrund der Story, die die Spannung langsam, aber stetig aufbaut, nicht. Da man erst spät gegen Ende des Films herausfindet, was die Bedrohung ist und wie sie entsteht, hat man die ganze Zeit ein unbehagliches Gefühl. Das Grauen wird fast nur durch die Sprache lebendig gemacht, Blut gibt es erst sehr spät und auch nur in geringen Mengen zu sehen. Jeder Soundeffekt ist mit Bedacht gewählt und passend eingesetzt worden. Besonders das Intro (hier auf Youtube) hat mich beeindruckt, da es von Anfang an ein beklemmendes Gefühl vermittelt, obwohl dort eigentlich nichts Aufregendes oder gar Unheimliches geschieht. Vermutlich könnte man sich den ganzen Film nur anhören und würde nicht viel verpassen (was jetzt nicht so verstanden werden soll, als wäre die Kulisse oder die Schauspieler schlecht).
Denn die Schauspieler sind ein weiterer Punkt, der den Film sehenswert macht. Allen voran Stephen McHattie, der seine Rolle als trinkenden und von seinem Job bei einem Kleinstadt-Sender angeödeten Radiomoderator wirklich überzeugend rüberbringt. Mit seiner Stimmer verleiht er dem Film viel von seiner Emotionalität und Spannung. Aber auch die anderen Schauspieler machen ihren Job gut, mit 2 Ausnahmen:
Der Charakter von Dr. Mendez ist ziemlich filmtypisch geraten. Damit meine ich, dass es ziemlich Unglaubwürdig rüberkommt, wenn er beim Anblick, der Andere kotzen lässt, nur “äußerst interessant” sagt und die ganze Zeit so wirkt, als wäre er gar nicht in Gefahr und das alles wäre nur eine kleine Feldstudie.
Die zweite Ausnahme ist die Szene, in der Sydney betrunken scheinen soll. Irgendwie geht mir das oft so, aber wieso wirken Schauspieler als Betrunken immer so unglaubwürdig?
Dieser Review wurde von Bert von Zombie Planet verfaßt. Originallink: http://www.zombie-planet.de/zombie-filme/pontypool-radio-zombie-dont-talk/