Auf den Comic bin ich durch die Serie auf Netflix aufmerksam geworden, in der sich Christopher Meloni (Man of Steel, Law & Order: New York) als Nick Sax auf der Suche nach einem kleinen Mädchen mit allerhand Gezücht herumschlagen muss. Begleitet wird er dabei von einem imaginärem Freund, dem kleinen, fliegenden Einhorn Happy. Da die erste Staffel der Serie grandios war, musste ich natürlich auch den Comic haben, doch leider ist der schon länger ausverkauft und Panini Comics hat bisher keine Neuauflage geplant, trotz des Erfolges der Netflix Serie.
Die Geschichte des Comics ist etwas komprimierter als die der Serie, doch auch hier muss sich der korrupte ehemalige Cop Nick Sax, ein harter Kerl, aber ziemlich heruntergekommen, weshalb er sich als Killer verdingt. Nach einer Konfrontation mit einer Mafiafamilie trifft er angeschossen und im Delirium auf Happy, das blaue Einhorn, dem imaginären Freund eines kleinen Mädchens, das entführt wurde. Sax ist der einzige, der Happy sehen kann und wird um Hilfe gebeten, um das Mädchen zu finden. Dabei muss Happy Nick erst mal davon überzeugen, dass er nicht komplett durchgeknallt ist. Gejagt von Mafia und Polizei macht sich das ungleiche Duo an die Arbeit.
Autor dieser abgefahrenen Story, ist der Brite Grant Morrison, der als Batman Autor bekannt geworden ist und unter anderem auch Nameless geschrieben hat. Mit Happy ist ihm allerdings ein ziemlicher Coup gelungen. Zumindest aus meiner Sicht. Die ursprünglich bei Image Comics erschienene vierteilige Miniserie umfasst in der Panini Version 132 Seiten und bringt die Geschichte rasant voran. Das Ganze geht mit jeder Menge Action Schlag auf Schlag und nicht zimperlich vonstatten. Nick Sax und Happy bilden ein wunderbar schräges Team. Diese Rasanz hat nur leider den Nachteil, dass der Comic viel zu schnell vorbei ist, auch wenn ich es immer begrüße, wenn man so ein Paperback flüssig lesen kann. Neben knallharter Action und auch andern nicht unbedingt für Kinder geeignete Inhalte kommt aber auch ein tiefschwarzer Humor nicht zu kurz.
Für die Zeichnungen ist Darick Robertson verantwortlich, den ich vor allem durch The Boys zu schätzen gelernt habe. Gerade Happy stellt einen wunderbaren Kontrast zum abgewrackten Nick Sax und dem ganzen Szenario der Reihe dar und ist einfach nur schreiend bunt und im besten visuellen Sinne laut.
Fazit
Happy! ist böse, Happy! hat Action und Happy! macht Spaß. Ein korrupter Bulle und Killer mit einem imaginären Freund ist einfach so verrückt, dass es schon wieder wahnsinnig faszinierend ist. Die Figuren sind auch einfach so schräg, dass man sich manchmal an den Kopf fassen möchte, doch es passt alles wunderbar zusammen und ergibt ein rasantes Abenteuer zwischen Blut und Kindlichkeit. Leider ist der Comic nur noch schwierig auf Deutsch zu bekommen und man muss schon einige Zeit auf dem Gebrauchtmarkt danach suchen, aber vielleicht gibt sich Panini ja irgendwann mal einen Ruck und bringt noch eine schöne Hardcover Edition auf den Markt oder zumindest einen Reprint. Ich würde mich freuen, auch wenn ich ihn nun habe.