Comicvorstellung: A Walk through Hell 2 – Die Kathedrale von Cross Cult

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© Cross Cult / Ennis / Sudzuka

Vorab die Warnung, dass es sich hierbei um den abschließenden zweiten Band des Comics A Walk through Hell von Garth Ennis handelt und diese Rezension Spoiler zum ersten Teil enthalten kann. Deshalb solltet ihr Band 1 –  Das verlassene Lagerhaus am besten schon gelesen haben, bevor ihr hier weiterlest. An dieser Stelle möchte ich mich auch wieder für das Rezensionsexemplar von Cross Cult bedanken.

Die beiden FBI-Agenten Shaw und McGregor sind immer noch in dem alptraumhaften Lagerhaus gefangen und wissen nicht, ob sie tot oder lebendig sind, da beide nach wie vor keinen Puls haben. Inzwischen hat sich der Kinderschänder und -mörder Carnahan zu ihnen, der ihnen mit seinem Fall schlaflose Nächte bereitet hatte. Er führt sie zu einer Kathedrale, die sehr nach Notre Dame aussieht und gibt ihnen weitere Rätsel auf. In der Zwischenzeit macht sich ihre Chefin auf die Suche nach den verschwundenen Agenten und begibt sich entgegen aller Warnungen ebenfalls in die mysteriöse Lagerhalle und damit auch in das höllische Grauen.

© Cross Cult / Ennis / Sudzuka

In Band 2 führt Garth Ennis die Geschichte konsequent weiter und bringt langsam mehr seiner typischen Schockelemente ein, besonders als Carnahan von seiner Vergangenheit erzählt. Hier werden die Horrorelemente aus dem ersten Band durch realistischere menschliche Abgründe ergänzt und heben die Geschichte auf ein neues Level. Während Band 1 hier noch vergleichsweise harmlos daherkam, bekommen wir nun für den Autoren typischere Themen wie gewissenlose Gewalt, Vergewaltigung und andere Grausamkeiten serviert. Dennoch alles dezent von Goran Sudzuka umgesetzt, um mehr der Vorstellungskraft zu überlassen.

Fazit

© Cross Cult / Ennis / Sudzuka

Einige störende erzählerische Elemente des ersten Bandes wurden behoben, was die Story aber am Ende für mich nicht unbedingt rettet. Einige Fragen werden aufgeklärt, aber es bleibt auch eine Menge Verwirrung zurück. Vor allem fehlt mir am Ende das große Warum, dass der Geschichte einen wirklichen Sinn geben würde. Obwohl viele Infos über den Serienmörder und seine Motive gegeben und weitere Verwicklungen aufgezeigt werden, ergibt sich nur ein verschwommenes Gesamtbild. Ennis lässt an vielen der losen Enden offen, was denn nun wirklich stimmt und was nicht, anstatt sie final aufzulösen. Der Leser hat eher das Gefühl, dass Carnahan als Bösewicht auch sein Spiel mit ihm spielt, als das man wirklich etwas Handfestes bekommt. Am Ende siegt die Resignation der Hauptfiguren und so steht man auch als Außenstehender mit dem leeren Gefühl da, dass da noch einiges fehlt. Leider nicht Garth Ennis stärkstes Werk, wenn es auch interessante Ansätze hat und ein brutales Psychospiel spielt, das sich aber nicht vollends entfalten kann und damit einiges an Potenzial verschenkt. Schade.

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