Weiter geht es mit The Walking Dead und wir kommen zu Band 3 aus dem Hause Cross Cult mit dem Titel „Die Zuflucht“, in dem die Geschichte rund um Rick Grimes und seine Gruppe Überlebender spannend weitergeht. Und denkt dran, es handelt sich um eine Fortsetzung, also schaut das Video nur, wenn ihr die vorhergehenden Comics schon gelesen habt.
Am Ende des letzten Bandes haben Rick Grimes und seine Leute das Gefängnis entdeckt und beginnen nun damit, es von Zombies zu befreien und zu erkunden. Alle haben seit Tagen nichts gegessen und sie hoffen darauf, im Gebäudekomplex eventuell noch Vorräte zu finden, denn es besteht die Chance, dass das Gefängnis direkt überrannt wurde und so noch keine Plünderer dagewesen sind. Während der Rest der Truppe die Zäune kontrolliert, räumen Tyreese und Rick zunächst das Aussengelände von den Untoten und gehen dann ins Gebäude. Das Gefängnis stellt sich nicht nur als perfekter Ort zum Bleiben heraus, sondern sie treffen auf vier Häftlinge, die sich zu Beginn des Zombie Apokalypse in der Cafeteria eingeschlossen und überlebt haben und dort alle Gefängnisvorräte haben, viel mehr als sie verzehren können. Deshalb heißen sie zunächst die Neuankömmlinge willkommen, doch Misstrauen auf beiden Seiten führt zu immer weiteren Spannungen und es kommt noch zu ganz anderen Gefahren, nicht nur aus den Reihen der Strafgefangenen.
Im dritten Band der Reihe beginnt Robert Kirkman den epischen Part im Gefängnis, dessen Hauptgegner bald schon der berüchtigte Governor sein wird. Hier haben wir aber zunächst den Prolog der Geschichte, in dem die Überlebendengruppe wieder versucht sich ein sicheres Heim zu schaffen. Neben der Negan Storyline sicher einer der beliebtesten Abschnitte innerhalb der Zombiesaga. Endlich gibt es wieder Hoffnung, aber auch trügerisches Gefühl von Sicherheit. Denn während die einen glauben, nun ein mehr oder weniger sicheres zu Hause gefunden zu haben, haben andere nun die Zeit, um noch tiefer in ihrer Verzweiflung zu versinken und nutzen quasi die Verschnaufpause mit fatalen Folgen. Die Serie ist bekannt dafür, dass die Zombies nur Staffage sind und lediglich einen Rahmen für komplexere psychologische Experimente bietet. Denn besonders das Zwischenmenschliche steht hier immer wieder im Vordergrund. Und gerade da tun sich in diesem Band wieder Abgründe auf und stellen damit auch noch die größten Unterschiede zur Serie dar. Thomas, der in der Serie als kurzlebiger Gangboss gezeigt wird, der schnell mal mit der Machete beseitigt wird, als er aufmuckt, hat hier eine wesentlich krassere Rolle, auf die ich jetzt natürlich nicht genauer eingehen kann, da ich trotz des Alters der Walking Dead Bände nicht zu sehr spoilern möchte. Jedenfalls entwickelt sich das ganze doch ziemlich anders und wesentlich fataler. Ebenso wird hier und auch in den folgenden Bänden die Verzweiflung der Menschen in der Apokalypse wesentlich stärker thematisiert und damit auch Selbstmord als vermeintlicher Ausweg. Etwas, was in der Serie kaum aufgekommen ist. Hier hat man sich maximal selbst ein Ende gesetzt, wenn man gebissen wurde. Und dabei wird es in keinster Weise verharmlost oder gar romantisiert. Ganz im Gegenteil, es führt nur zu weiterem Leid und lässt den Leser an einigen Stellen durchaus mal schlucken. Robert Kirkman beherrscht das Spiel mit Hoffnung und Verzweiflung meisterhaft und schafft so eine Berg- und Talfahrt der Gefühle. The Walking Dead ist nicht umsonst so erfolgreich geworden und hier merkt man, dass sie erzählerisch auch noch deutlich zulegen kann.
Zeichnerisch gibt es nicht viel zu sagen. Charlie Adlard hat seinen gefestigten Stil und so gibt es weder besondere Verbesserungen noch Verschlechterungen, sondern einen stabil gleichbleibenden Look ohne große Überraschungen.
Für mich ist „Die Zuflucht“ ein wirklich starker Band gewesen, da hier wieder wesentlich mehr mit dem menschlichen Grauen gespielt wurde, während die Zombies nur mal schnell aus dem Weg geräumt werden müssen und kaum eine Gefahr darstellen. Alles was es braucht, um eine ganze Turnhalle leerzuräumen, ist ein wütender Mann mit einem Hammer. Was wir aber geboten bekommen, ist dafür umso grausamer und geht damit wesentlich tiefer.
Mein kleines persönliches Highlight ist die Einführung des Gefängnisinsassen Axel, der zwar im Comic und in der Serie keine besonders große Rolle spielt, im Comic sogar noch weniger, der aber von Lew Temple gespielt wurde, der mit seinem Schnurrbart und sein sympathisches Wesen einige Fans aus den Reihen der Serienjünger gewonnen hat. Ich selbst konnte vor einige Zeit ein kleines Interview mit ihm auf einer Veranstaltung machen, das ich natürlich auch hier auf dem Kanal findet. Ich verlinke das auch mal hier oben über das Infofeld. Sehr netter Typ.
Ansonsten gibt es nicht viel zu sagen, denn auch in diesem Band gibt es wieder 160 schwarzweiß Seiten für 16 Euro und den dritten Teil des Zombie-Guides, der sich dieses Mal mit Zombie-Romanen beschäftigt.
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